Fotostele Carl Schirm
Foto in Beton verewigt
Betonfoto erinnert an die Anfänge eines Unternehmens
Ursprünglich war die Firma Carl Schirm & Co, Kirchentellinsfurt, ein Textilbetrieb. Heute finden auf dem Betriebsgelände Läden und Unternehmen unterschiedlichster Couleur Platz. Das 22.700 m² große Areal wird kontinuierlich umgeplant und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Verantwortlich hierfür ist das Architekturbüro Hans Hubert Krämer, Reutlingen. Das neuste Projekt, das auf dem Gelände realisiert wurde, ist die Erweiterung auf der Westseite des Areals. Hierbei wurden Parkflächen geschaffen und das Gebiet zur Straße hin geschlossen. Highlight der Baumaßnahme ist die 3,5 m lange Betonscheibe, auf der ein Foto aus den Gründerjahren des Unternehmens zu sehen ist. Realisiert wurde diese Idee mit NOEplast Schalungsmatrizen.
Die Firma „Carl Schirm & Co“ wurde im Jahr 1900 gegründet und fertigte Bett- und Tischwäsche auf mechanischen Webstühlen. Damit die Weberei konstant mit Schussgarn versorgt werden konnte, erweiterten die Verantwortlichen 1923 die Produktion um eine Zweizylinder-Spinnerei. 1987 wurde die Produktion in Kirchentellinsfurt eingestellt.
Der Anfang eines Gewerbeparks
Das Einstellen der Produktion bedeutete gleichzeitig ein Neuanfang. Um die Gebäudeensemblen auf dem Firmengelände zu erhalten, wurde beschlossen, einen Gewerbepark anzusiedeln. Schritt für Schritt wird umgebaut und den Anforderungen von produzierendem Gewerbe, Dienstleistern, Freiberuflern sowie Händlern angepasst. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Erhaltung der Bausubstanz und des ursprünglichen Charmes der Gebäudeensemblen. Ein weiterer Schritt der Umbaumaßnahmen ist, ausreichend Parkfläche zu schaffen, Eingänge zu kennzeichnen und die Grenzen des Geländes zu markieren. Die Planung dieser Baumaßnahmen übernahm die Architektin Annette Ebinger vom Architekturbüro Hans Hubert Krämer, Reutlingen. Sie sagt: „Das Sichtbetonbild entstand im Zuge einer Umgestaltung der Außenanlagen. Hierbei war es uns wichtig, den einzigartigen Charakter dieses Ortes zu bewahren und einen Teil seiner Vergangenheit widerzuspiegeln. Aus diesem Grund entschieden wir uns für ein Motiv, das einen Mitarbeiter der Firma Carl Schirm und einen LKW aus den Gründungsjahren des Unternehmens zeigt.“
Das Verfahren
Um dieses Bild in den Beton zu übertragen, fiel die Wahl auf
NOEplast Schalungsmatrizen von NOE-Schaltechnik, Süssen. Es handelt
sich dabei um eine Kombination aus Schalungsmatrizen- und
Fotogravurtechnik.
Beim Fotogravurverfahren werden die Informationen eines Bildes
digital in Linien unterschiedlicher Breite und Tiefe umgewandelt.
So erzeugt der reflektierende Lichteinfall den Eindruck eines
Bildes. Um die Schalungsmatrize zu fertigen, wird mittels
CNC-Technik ein Modell gefräst. Dieses dient dann als Grundlage für
die Herstellung der Matrize.
Die Matrizen der Firma NOE bestehen aus Polyurethan und besitzen
auf der Rückseite ein Glasfasergewebe. Sie werden in die Schalung
gelegt oder geklebt und mit Trennmittel behandelt. Anschließend
wird der Beton darauf gegossen. Sobald dieser ausgehärtet ist,
lässt sich die Matrize entfernen und das Relief wird sichtbar. So
können detailgetreu, je nach Lichteinfallswinkel, individuelle
Strukturen und Bilder auf der Fläche wiedergegeben werden.
Einfache Handhabung
Beim Carl-Schirm-Gewerbepark übernahm die Firma Brüstle, Kirchentellinsfurt, einen Großteil der anfallenden Arbeiten und koordinierte die Fertigung der Sichtbetonplatte. Das Unternehmen arbeitete eng mit der Firma Beton Kemmler GmbH aus Tübingen zusammen. Martin Brüstle, der Geschäftsführer des Bauunternehmens, erzählt: „Ursprünglich hatte ich mir ein Angebot eines anderen Matrizenherstellers geben lassen, doch nachdem dieses teurer war als das der NOE-Schaltechnik und mir die Firma Beton Kemmler bestätigte, dass sie mit NOE nur gute Erfahrungen gemacht haben, entschied ich mich für NOEplast Matrizen.“ Die Fotobetonplatte ist 3,50 x 2,80 m groß und wurde von dem Fertigteilwerk Kemmler in einem Stück gegossen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, saubere Kanten und eine schöne Betonoberfläche zeigen, dass die Schalungsmatrize gut zu handhaben war. Martin Brüstle sagt hierzu: „Die Mitarbeiter der Firma Kemmler waren mit der Matrizenqualität vollauf zufrieden.“ Auch der Bauherr und der Architekt sind vom Aussehen des Sichtbetonbildes überzeugt, sodass schon jetzt über eine zweite Fotobetonplatte an der Ostseite des Geländes nachgedacht wird.
Bautafel
- Bauherr:
Carl Schirm GmbH & Co. Krüger KG, 72138 Kirchentellinsfurt - Architekturbüro:
Hans-Hubert Krämer, Freier Architekt BDA, 72764 Reutlingen - Bauunternehmen:
E. Brüstle Bauunternehmen, 72138 Kirchentellinsfurt - Fertigteilwerk:
Beton Kemmler GmbH, 72070 Tübingen (Hirschau)