Wellenbrecher mit Struktur
Wellenbrecher mit Struktur
Wie gut die Holländer ihr Land vor dem Meer verteidigen können, ist allgemein bekannt. Dass sie dabei gleichzeitig noch viel für den Umweltschutz tun, ist jedoch nicht so bekannt. Derzeit entwickelt das niederländische Unternehmen Delta Marine Consultants, Gouda innovative Wellenbrecher, die dank der NOEplast Matrizen von NOE-Schaltechnik, Süssen eine strukturierte Oberfläche aufweisen. Die Wellenbrecher sollen einerseits die Küste vor dem Meer schützen und andererseits seltenen Vögeln Lebensraum bieten.
Schon lange wird der Hafen IJmuiden bei Amsterdam mit Hilfe von Betonblöcken vor den Gezeiten der Nordsee geschützt. So auch in IJmuiden. Hier wurden im Laufe der Jahre die Wellenbrecher aufgrund des Seegangs porös und boten Meerespflanzen, Krebsen, Krabben sowie Fischen gute Ansiedlungsmöglichkeiten. Inzwischen reicht die Stabilität der Wellenbrecher jedoch nicht mehr aus, und sie sollten durch neue Betonblöcke ersetzt werden. Diese würden die Küste zwar gut vor den Kräften des Meeres schützen, hätten aber eine glatte Oberfläche, auf der sich die Meeresvegetation nur schwer ansiedeln kann. Um dies zu verhindern, suchte das Holländische Ministerium für Transport und Wassermanagement Anfang des Jahres 2008 nach einer Lösung.
Ungewöhnliche Wellenbrecher
In diesem Zusammenhang stieß das Ministerium auf das
Ingenieurbüro Delta Marine Consultants, Gouda deren Mitarbeiter
weltweit Hilfe in allen Fragen des Wasserbaus anbieten. Zu ihren
Entwicklungen gehört der sogenannte Xbloc bzw. EcoXbloc. Dabei
handelt es sich um X-förmige Betonformsteine mit einem Gewicht
zwischen knapp 2 und 48 Tonnen, die im Wasser miteinander verzahnt
werden und so die Küste vor den Wellen schützen.
Anstelle einer glatten Beton-Oberfläche sollen durch eine „raue“
Oberfläche des EcoXbloc optimale Voraussetzungen für das Ansiedeln
von Meeresorganismen geschaffen werden. Möglich wurde dies durch
NOEplast Strukturmatrizen die in die vorhandenen Stahlschalungen
montiert wurden. Gemeinsam mit NOE-Bekistingtechniek, Arkel – dem
holländischen Tochterunternehmen der NOE-Schaltechnik, Süssen –
wurden verschiedene Struktur-Oberflächen entwickelt. In Holland
entstanden so zehn Prototypen mit unterschiedlichen NOEplast
Oberflächen-Strukturen, um herauszufinden welche
Oberflächen-Struktur sich am Besten dafür eignet.
Testlauf
Die Testblöcke befinden sich momentan im Hafendamm von IJmuiden.
In regelmäßigen Abständen kontrollieren Mitarbeiter von Deltares,
dem Niederländischen Grund- und Wasserbauinstitut, die Vegetation
auf den Wellenbrechern und überprüfen, ob es gelingt möglichst
viele Meerestiere und -pflanzen anzulocken. Schon jetzt zeigen sich
erste Erfolge: Die Meeresvegetation siedelt sich sehr gut an und
übertrifft die Erwartungen der beteiligten Fachleute.
Ein weiterer Vorteil der NOEplast Matrizen ist, dass mit ihrer
Hilfe das Aussehen der Wellenbrecher verbessert und die Akzeptanz
bei der Bevölkerung gesteigert wird. Bas Reedijk, Teamleiter der
Abteilung Küsteningenieurwesen von Delta Marine Consultants, sagt
hierzu: „Bisher haben wir noch nicht alle Möglichkeiten genutzt,
die durch die NOEplast Schalungsmatrizen gegeben sind.
Beispielsweise können wir uns auch vorstellen, Texturen mit
ästhetischer Wirkung oder gar das Firmenlogo eines Auftraggebers
auf der EcoXbloc-Oberfläche abzubilden.“ Das Projekt am Hafen
IJmuiden ist ein gutes Beispiel dafür, wie Umweltschutz und
Wasserbau optimal kombiniert werden können. Voraussetzung hierfür
sind innovative Ideen und die Wahl der angemessenen
Materialien.